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Der STERN ÜBER BETHLEHEM
Szenischen Oratorien bringen das weihnachtliche Geschehen eindrucksvoll nach Friedberg

Es weihnachtete in Friedberg – und wer sich am Wochenende Zeit genommen hatte, die Erstaufführungen des Friedberger Weihnachtsspiels in der Wallfahrtskirche Herrgottsruh zu besuchen, der fand hier weihnachtliche Freude, Ruhe und beste Einstimmung auf die weihnachtlichen Tage.

Es begann alles mit einem privaten Besuch des „Salzburger Adventsingens“ im vergangenen Jahr – das berühmte vorweihnachtliche Singspiel – weltbekannt, seit Jahren für viele Menschen die beste Einstimmung auf die Weihnachtszeit. Diese Aufführung ließ den in Friedberg bekannten und geschätzten Kirchenmusiker Roland Plomer nicht mehr los – so etwas müsste doch – in passender Form – auch in Friedberg möglich sein!

Mit Gisela Klaus fand der Kirchenmusiker eine geeignete Person für die zentrale Aufgabe der Abfassung eines für die „Friedberger Weihnacht“ passenden Textes sowie der notwendigen Überlegungen zur Regie. Wallfahrtsdirektor Pater Winkens gab sofort seine Zustimmung, als Aufführungsort die Wallfahrtskirche Herrgottsruh nutzen zu dürfen. Einige Sponsoren aus Stadt und Umland Friedberg ermöglichten die Planung, insbesondere die Installation einer zuverlässigen Lautsprecheranlage durch die Firma Klangwerk.

Die Besonderheit dieses weihnachtlichen Singspiels lag in der Konzeption: Eingestimmt durch den Chor Vocalissimo und der Volksmusikgruppe Hofmarkmusik unter Leitung von Erich Hofgärtner nahm die Rahmenerzählung - fesselnd erzählt von Silvie Sperlich, Moderatorin beim BR - der beiden Halbwaisen Elli und Traudl aus Rederzhausen die Zuhörer von Anfang an in ihren Bann.
Die zurückhaltend gestaltete Kulisse gab einen stimmigen Rahmen für die dann folgende Weihnachtsgeschichte, die die Beziehung von Maria und Josef in den Mittelpunkt stellte.

Für die Besetzung der Hauptrollen hatte Roland Plomer Musiker*innen aus heimatlicher Umgebung gewinnen können – Vanessa Fasoli als Maria und Claus Kapfer als Josef. Das Liebesduett :“ Ich wollt, meine Liebe ergösse sich“ von Felix Mendelsohn entfaltete sich in wunderbarer Harmonie, die mit leichter Hand geführte Regie ließ den Sängern viel Raum für die musikalische und szenische Gestaltung der Gesangspartien. Der Wechsel zwischen zarten Harfentönen, Volksmusikelementen und dem wunderschönen Klang des Gempfinger Viergesangs strahlte zudem Ruhe, Gelassenheit und Freude aus – weihnachtliche Stimmung erfüllte den Kirchenraum.

Friederike Mauss als Engel verzauberte mit ihrer klaren, wunderbar weich gesungenen Botschaft an Maria von der Kanzel herab alle – trotz der für Maria belastenden Situation strömte dieser Engel Liebe und Zuversicht aus. Das Duett: „Ave maris stella“ von…..gesungen von Vanessa Fasoli und Friederike Mauss war einer der musikalischen Höhepunkte und stellte für den Fortgang der Erzählung einen Wendepunkt dar, denn Maria nahm den Auftrag des Engels in Demut an. Josef hingegen verdeutlichte in der Arie „Ich bin so traurig“ sehr gekonnt, wie hilflos er war – wusste er doch nichts von des Engels Botschaft. Und wieder war es der bezaubernde Engel, der von der Kanzel zu Josef und gleichermaßen den Zuhörern mit den zugesprochenen Worten: „Fürchte dich nicht!“ Klarheit überbrachte. Die Musik der Hofmarkmusik – mit Harfe, Hackbrett, Bass, Klarinette und Violine besetzt – verbreitete Zuversicht und nun konnte die Weihnachtsgeschichte ihren Verlauf nehmen: Der rasche Aufbruch nach Bethlehem wurde von Silvie Sperlich ausdrucksvoll erzählt, die mit wenigen Elementen gestaltete Kulisse verwandelte sich in den Weg nach Bethlehem wo Maria und Josef auf die Suche nach einer Unterkunft das Lied: „Wer klopfet an…“ anstimmten. Dieser Wechselgesang zwischen dem Wirt (harsch und bestimmt gesungen von Michael Rathgeber) und Maria und Josef zauberte bei den meisten Zuhörern ein Lächeln ins Gesicht, hat doch fast ein jeder in der Kindheit selbst in dieser Szene mitwirken dürfen. Doch dann zog Nachdenklichkeit in diese Vertrautheit ein: Mit klaren Worten nahm der Erzähltext an dieser Stelle Bezug zur heutigen Situation von Herberg suchenden Menschen auf: „Wo kämen wir hin? Fremde, spät in der Nacht?“ „Eine Schwangere, noch so jung – niemals nehme ich sie auf“ – so fremd und außergewöhnlich ist die biblische Herbergssuche nicht.
Mit zarter Musik zu bekannten Klängen überwog dann die weihnachtliche Stimmung. Im Wiegenlied: „Josef, lieber Josef mein,“ konnte man nochmals alle 3 Solisten hören und sich mit ihnen über die Geburt Jesu freuen.
Auch die Hirten strömten unter den Klängen von Flötenmusik herbei – der Engel verkündete ein weiteres Mal seine Botschaft – die Blicke aller richteten sich nochmals auf die Kanzel.

Zum von allen Mitwirkenden gesungenen „Gloria“ aus der Weihnacht von Carl Orff hatte sich auf der Bühne das vertraute weihnachtliche Krippenbild entwickelt und als der Andachtsjodler angestimmt wurde, wischte sich manch einer Tränen der Rührung aus den Augen.

Minutenlanger Beifall bekundete den Akteuren, dass ihr Spiel die Herzen der Friedberger in den Bann gezogen hatte – aber im nächsten Jahr, da spielt Ihr doch wieder – es war so schön! Text: Roland Plomer

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