Spaziergänge in der Leineaue: Geheimnisvolle Kreuzsteine in Alt-Hemmingen

Einer der beiden Kruezsteine an der Kapelle in Alt-Hemmingen.
  • Einer der beiden Kruezsteine an der Kapelle in Alt-Hemmingen.
  • hochgeladen von Jens Schade

Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren oder Wülfel bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einen weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden.

Heute: Geheimnisvolle Kreuzsteine in Alt-Hemmingen

Kreuzsteine sind geheimnisvolle Denkmale, die unsere Vorfahren aus dem Mittelalter den Nachgeborenen hinterlassen haben. Oft ranken sich gruselige Geschichten um die Kreuze, markierten sie doch oft alte Gerichtsstätten oder Plätze, wo Menschen gewaltsam ums Leben kamen. Eine ganze Reihe dieser Flurdenkmale gibt es im Naherholungsgebiet "Südliche Leineaue". Gleich zwei Kreuzsteine sind an der historischen Wehrkapelle in Alt-Hemmingen zu finden.

Einer dieser Steine wird "Ritterstein" genannt. Erst 1976 ist das Denkmal bekanntgeworden. Wohl seit 1898 diente es als Trittplatte vor dem Eingang eines nahe gelegenen Wohnhauses. Als der Hof neu gepflastert wurde, konnte das in Sandstein gehauene Kreuz in letzter Minute gerettet werden. Der beschädigte Stein zeigt
heute noch auf beiden Seiten ein längstorientiertes Wiederkreuz mit einem durchgehenden Loch. Rechts und links vom Stammfuß des Hauptkreuzes sind zwei dickbalkige kleine Kreuze eingemeißelt Auf der Vorderseite ist eine eingeritzte Zeichnung erkennbar, die an einen Dolch erinnert.

Der Ursprung der Steinmetzarbeit ist ebensowenig bekannt, wie von dem zweiten Kreuz aus Sandstein direkt daneben. Der Kreuzstein stand schon vor dem letzten Krieg lange Zeit an der Kapelle. Er besitzt ein 65 Zentimeter hohes lateinisches Balkenkreuz. In dem Stein wurden die Buchstaben HE MI und die Jahreszahl 171(4)? eingeschlagen.
Beide Steinkreuze stehen heute unter Denkmalschutz.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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