Sternenkinder-Initiative Meitingen
Draußen schneits mal wieder - darum eine Geschichte aus dem warmen Afrika

Nachdem gerade wieder Frau Holle ordentlich die Betten ausschüttet und es s.ukalt draußen ist, nachfolgend eine Geschichte, die im warmen Afrika spielte. Diese Geschichte war Teil unserer 1. Meitinger Sternenkinder-Andacht letztes Jahr.
Ein paar Minuten Auszeit mit Tee und Kaffee und vielleicht wird einem dadurch auch etwas wärmer. Die Geschichte stammt aus der Feder unserer Initiative und darf gerne auch unter Angabe des Verfassers/der Quelle geteilt und weitererzählt werden.

FAMILIE LÖWE
Es war einmal eine Löwenfamilie im fernen Afrika.
Die bestand aus Papa Löwe, Mama Löwin, einer Tochter und zwei Söhnen.
Die Menschen, die durch das Wohngebiet der Familie Löwe fuhren, sahen aber stets nur vier Löwen. Selbst diejenigen, die Adleraugen hatten, sahen nur zwei große Löwen und zwei kleine Löwen. Wo war das dritte, das jüngste Löwenkind?
Für Augen war es nicht sichtbar, für Hände nicht greifbar, aber im Herzen der Familie Löwe war es fest verankert und gehörte unverrückbar zur Familie dazu. Auch wenn es viel zu früh
– entgegen aller natürlichen Gesetze – vor der Abnabelung von der Mama in die ewigen Jagdgründe gehen musste.

So wie bei den Löwen in der Geschichte, ergeht es auch vielen Menschen.
Wir nennen die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorbenen Babys auch Sternenkinder.

Das kleine Löwenbaby ging am Anfang der Geschichte in die ewigen Jagdgründe.
Kennt ihr die ewigen Jagdgründe?
Das ist ein Ort, den der liebe Gott geschaffen hat für Verstorbene. Dort herrscht Frieden, Sorglosigkeit und man muss nie Angst im Dunkeln haben, weil man stets von seinen ebenfalls bereits verstorbenen Vorfahren und warmen Licht umgeben ist. Manchmal wird er auch als Himmel bezeichnet. Oder Paradies mit Wolkenbetten aus Zuckerwatte und stets leicht greifbaren Butterplätzchen in Sternenform mit bunten Zuckerstreuseln darauf, die an endlosen Wäscheleinen hängen.
Für große und kleine Löwen, deren Lieblingsessen bekannterweise nicht Zuckerkram sondern deftiges Kartoffelgulasch ist, stehen in den ewigen Jagdgründen alle paar Kilometer Gulaschkanonen zur Verfügung. Der kleine Löwe braucht also nur den Topfdeckel zu lupfen und schon entzündet sich unter dem Topf ein kleines Feuerchen und schwupps binnen weniger Minuten duftet es wie von Zauberhand nach gutem Veggie-Gulasch.
Wer in die ewigen Jagdgründe gehen muss, muss allerdings nicht jagen. Weder andere Lebewesen noch das Glück. Vielmehr hat man die Aufgabe, seine verstorbenen Angehörigen zu besuchen und seine Angehörigen auf Erden zu beschützen und weder seine verstorbenen noch seine lebenden Liebsten je zu vergessen.
So hat auch der kleine Löwenbub als erste Amtshandlung nach seiner Ankunft einen Blick zurück geworfen und all die Eigenschaften, die er im Himmel nun nicht mehr benötigte, seiner Familie auf Erden geschenkt. Sein großer Bruder bekam Mut, seine ältere Schwester eine ordentliche Portion Tapferkeit und den Eltern, die an sich schon groß und perfekt waren, denen schickte er Zuversicht und Hoffnung und Lebensfreude.
Das kleine Löwenbaby, welches sich viel zu früh auf die Reise in die ewigen Jagdgründe über die Regenbogenbrücke begeben musste, und welches für fremde Augen nicht zu sehen war, das war stets präsent für seine Familie. Sein kurzes Verweilen auf Erden und plötzliches Versterben brachte zwar viel Schmerz und Leid in die Löwenfamilie, aber schenkte dieser auch Mut, Tapferkeit, Zuversicht und Hoffnung.
ENDE

Tierische Löwenfamilien gibt es zwar in Meitingen und Umgebung nicht direkt um die Ecke, aber die Konstellation der Löwenfamilie in der Geschichte, die ist keine Seltenheit in der Region. Man sollte daher als Außenstehender - und von Haus aus sowieso nicht - vorschnell auf das Urteil seiner Augen trauen sondern lieber auf sein Herz hören und nach seinem Bauchgefühl handeln. Am Besten, wenn letzteres zuvor gut gefüttert wurde.
Die betroffenen Familien auf Erden, die bekommen zwar i.d.R. ihren Lebensmut, Tapferkeit, Zuversicht, Hoffnung und Lebensfreude wieder. Aber manchmal dauert die Lieferung dieser Geschenke etwas länger, weil der himmlische Bote mal wieder trödelt, die neueste Version auf seinem Navi nicht downgeloaded hat und/oder statt dem Verkehrsfunk lieber Rock´n´Roll-Musik hört. Bis zur Zustellung und auch danach noch, ist es daher vielleicht hilfreich für die betroffene Familie, einfach mal eine ordentliche Portion Menschlichkeit zu zeigen oder ´ne Portion Veggie-Gulasch mit einer Prise Verständnis, gewürzt mit Mitgefühl und getoppt mit Liebe vor die Tür zu stellen.

Bürgerreporter:in:

Nicole Kessler aus Meitingen

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