Nur ein Gefühl
Nationalismus, Autokratie und Kriegsgefahr sind auf dem Vormarsch - hoffentlich doch wohl nicht in Europa

Ach, wie schön für Europa: Nach zwei fürchterlichen Weltkriegen traten Frieden, Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einen Siegeszug an, wie ihn Europa bis dahin nicht gekannt hat, Nationalismus und Feindseligkeit anderen Staaten gegenüber durchweg abgeneigt.

Und inzwischen, von der einen Seite gesehen, da die Welt zu einem Dorf geworden ist, von der anderen, da die eigene "Scholle" nicht mehr den Horizont begrenzt, ist manches in einem neuen Licht erschienen. Vieles ist komplexer und auch komplizierter geworden, sogar das geltende Recht hat sich zu Fallstricken entwickelt. Eine gewissermaßen neue Herausforderung, für die einzelnen Menschen oftmals eine Überforderung, der sie sich entgegenzustellen versuchen. 

Eine günstige Zeit der Chancen für Simplifizierungen und zugleich für Abschottungen, eine günstige Zeit, sich der bedrohlich erscheinenden Weltengemeinschaft zu entkoppeln, sich auf sich selbst zu besinnen und mithin deutliche Grenzen zu ziehen.
America first, ein nationalistisches Credo, von Trump vor Jahren für die USA propagiert, hat längst Wellen geschlagen, da scheint die Bidenzeit auch nicht viel zu ändern, zumal Biden umstritten ist. Russland oder China, neben den USA unbestritten Weltmächte, gehen diesen Weg auch.

Aber auch in Europa bricht sich dieses nationalistische Credo zunehmend Bahn, von den einzelnen Bevölkerungen zunehmend unterstützt. Die europäische Welt, insbesondere die europäische Welt, ist m.E. im Begriff, nicht näher zusammenzurücken. Jeder Staat macht zunehmend sein eigen Ding, schaut zunehmend nur noch auf sich selbst - und die Bevölkerungen folgen.

Und die UNO, hervorgegangen aus dem Völkerbund, spielt mehr und mehr eine marginale Rolle. Bedenklich.

Wir steuern auf eine Renaissance des Nationalismus zu, welche die Demokratie einer starken autoritativen Kraft an der politischen Spitze des einzelnen Staates zu opfern vielleicht bereit ist. Nationalismus und Autokratie sind aktuelle Perspektiven, von den Bevölkerungen zunehmend unterstützt.

Keine guten Aussichten für Frieden, Freiheit und Demokratie. Nationalismus ist friedensgefährdend, deutet vielmehr auf Kriege hin, Autokratie schränkt Freiheit und Demokratie ein. Und Menschheitsfragen, sie werden außen vor gelassen.

Wo bleiben die positiven Prognosen für die Menschheit? Müssen wir pessimistisch sein?

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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